AStA der Medizinischen Hochschule Hannover

Schweiß, Frust und Endorphine – Die MHH Party aus Sicht des Orgateams

Am Donnerstag in der Erstiwoche war es endlich wieder so weit, die MHH Party fand statt. Tausende Student*innen feierten in der MHH zu flotten Beats, lernten Kommiliton*innen neu kennen und genossen den ein oder anderen Drink. Aber was genau muss eigentlich geschehen, damit das Event des Jahres erfolgreich stattfinden kann?

Ganz am Anfang steht ein ellenlanges, zehnseitiges GoogleDoc voller Telefonnummern, Deadlines, sowie dem ein oder anderen praktischen Tipp. Als naiver Kulturreferent dachte ich: „Wenn ich mich nur an das Doc halte, kann gar nichts schief gehen“. Leider stimmt diese Annahme nur im Ansatz, aber dazu später mehr. Denn die ersten 2 Monate lief alles super. Die Bestellung der Getränke, insgesamt fast 3 Tonnen an Material, darunter 1250 L Bier, die Buchung der benötigten Räume im I02 und die Anmeldung der Veranstaltung bei den wichtigsten Ansprechpartnern war meist mit einer Mail oder einem kurzen Anruf erledigt. Das hat mich selbst teils sehr überrascht, denn wer hätte gedacht, dass die Üstra nur aufgrund einer Mail eines wildfremden Studenten für einen Abend ihren Fahrplan anpasst?

Schon nach zwei Wochen war ich auf Seite fünf der To-Do-Liste angelangt und das Gefühl, es bald geschafft zu haben setzte ein. Also noch einmal kurz Urlaub. Der musste nach der Physio-Prüfung auch sein. Im Urlaub kam dann der erste Dämpfer. Wir müssen den Keller zusätzlich sichern, was Mehrkosten für die Security in vierstelliger Höhe verursacht. Wie soll das nur refinanziert werden, ohne die Getränkepreise, welche für eine Student*innen-Veranstaltung nicht billig sind, weiter zu erhöhen? Nach einem kleinen Brainstorming wurde vom AStA entschieden, einfach 300 Gäste mehr zuzulassen. Denn ich hoffte, dass jede*r Besucher*in mehr auch mehr Umsatz an Getränken bedeuten würde. 

Leider zieht so eine kleine Umplanung immer große Folgen mit sich und die nächsten Tage wurden damit verbracht, das Sicherheitskonzept, welches wir befolgen müssen, anzupassen, die MHH, die Polizei, Feuerwehr und ZNA über die größere Personenzahl zu informieren und auch alle Materialbestellungen an die neuen Fakten anzupassen. Nicht hilfreich dabei ist, wenn manche Ansprechpartner nur vormittags erreichbar sind. 

Zwei Wochen vor der Party war es dann so weit. Bis auf 3-4 kleinere Probleme stand der Party nichts mehr im Weg. Es wurde Zeit, die Schichten zu planen und den Projektgruppen die Möglichkeit zu geben, sowohl als Erste an Freitickets zu kommen und nebenbei die Projektgruppenkasse mit einer kleinen Aufwandsentschädigung zu füllen. So wurden die Schichten schnell gefüllt und der Tag konnte kommen.

Zwei Tage vor der Party kam dann der erste LKW. Die Getränke waren da. 15 Paletten voller Bier, Wasser, Limonade, Schnaps, Tresen, Zapfanlagen und Kühltruhen warteten darauf, im Keller verstaut zu werden. Leider keine Aufgabe, die man sich teilen kann, da wir nur einen Palettenwagen nutzen konnten. 

Am nächsten Tag sollte sich dies ändern. Schon morgens wurde ein weiterer Wagen ausgeliehen, genau richtig für den LKW voller Garderoben und Gitter. Nun war alles da und es gab kein Zurück mehr. 

Donnerstag kam und damit auch der Tag der MHH-Party. Ein letztes Mal campierten Menschen teils über Nacht vor dem AStA, um an eins der heißbegehrten Tickets zu kommen. Und dann war es so weit. Wir waren ausverkauft. 900 Tickets wurden an drei Tagen teils in unter 5 Minuten verkauft. Zusätzlich mit den Erstis und allen Helfer*innen wurden somit 1600 Gäste erwartet. 

Um für alle diese Menschen einen schönen Abend zu veranstalten und die Sicherheit zu gewährleisten, startete der AStA gemeinsam um 12 mit dem Aufbau. Tresen wurden aufgebaut und geputzt, Getränke geschleppt und sortiert, Hörsäle mit Gittern gesichert und Schilder aufgehängt. Das Surren von vollen Kühltruhen füllte schon bald das I02 und erste Beats hallten während der Soundchecks durch die Flure. 

Ein Problem war allerdings ungeklärt. Wir hatten zu wenig Helfer*innen. Innerhalb kürzester Zeit wurde ein Teil des AStA neu eingeteilt, um wenigstens die Theken sowie den Einlass den ganzen Abend mit Personal versorgt zu haben. Das passiert, wenn man vorher nicht genau plant und nachträglich eine weitere Biertheke aufbauen möchte. Kurz wurde die gesamte Orga des Abends in Frage gestellt. 

Als dann wieder alles geklärt war, konnte der Abend aber endlich richtig starten. Von draußen ertönte schon der Sound der Soiree und auch für uns wurde es nun ernst. Immerhin standen schon bei Türöffnung ca. 200 Leute in der Warteschlange, bereit, das I02 in Beschlag zu nehmen. Diese Zahl wurde im Lauf des Abends nicht weniger, da mit jeder Bahn bis zu 150 neue Gäste in der Warteschlange standen. 

Nachdem um 4:00 Uhr langsam die Bühnen verstummten und die letzten Gäste das Gebäude verlassen hatten, begann ein Wettrennen gegen die Zeit. Denn um 8:15 Uhr mussten die Hörsäle für die nächsten Vorlesungen nutzbar sein. Und für 9:00 Uhr hatte sich der Getränkelieferant zum Abholen angekündigt. Übermüdet und kaputt ging es ans Werk. Müll wurde gesammelt, die Gitter wieder verstaut, Getränke sortiert und Technik abgebaut. Kurz nach 7:00 Uhr war von der Party nichts mehr zu sehen. Nur die Haftkraft des Bodens deutete darauf hin, was 3 Stunden vorher noch für Andrang herrschte. 

Um 13:00 Uhr war mein Tag vorbei. 30h voller Schweiß, Frust und Endorphinen waren vorbei und flossen, bevor es endlich ins Bett ging, einfach den Dusch-Abfluss hinunter. Auf ein Neues!!