AStA der Medizinischen Hochschule Hannover

Sommerurlaub mal anders

Während die eine Hälfte der Studierenden an den Stränden Italiens, Spaniens oder auch Perus ihren Sommer genießt und die andere Hälfte im viel zu heißen Deutschland den Stationsalltag bei diversen Famulaturen kennenlernt, kommen in Würzburg einige Medizinstudierende aus ganz Deutschland zur »Sommerakademie für Tropenmedizin und Globale Gesundheit 2018«, kurz SOKA18, zusammen. Jedes Jahr organisiert das Missionsärztliche Institut Würzburg diesen zweiwöchigen Kurs, in dem interessierte Studierende alles über die Grundlagen der Tropenmedizin und der Globalen Gesundheit lernen können.

Die beiden Fächer Tropenmedizin und Globale Gesundheit sind nicht nur bei uns in Hannover, sondern auch an vielen anderen medizinischen Fakultäten in ganz Deutschland unterrepräsentiert. Oft gibt es zwar das ein oder andere Wahlfach, aber selbst da kann natürlich nur ein Bruchteil des jeweiligen Faches abgebildet und gelehrt werden. Wer sich wirklich mit dem Thema auseinander setzen möchte und lernen will, welche Krankheiten global gesehen von großer Bedeutung sind, wie Armut und Krankheit zusammenhängen und was genau eigentlich so gefährlich am Ebola Virus ist, der muss ein wenig Eigeninitiative beweisen und sich auf die Suche nach alternativen Programmen begeben. Zum Glück gibt es da die Sommerakademie in Würzburg.

An zehn Unterrichtstagen halten Dozierende aus Würzburg, aber auch aus Gießen, Heidelberg und München Vorträge zu einzelnen Teilaspekten der Globalen Gesundheit. Von »Fieber in und aus den Tropen« über »Das Menschenrecht auf Gesundheit« bis hin zu »Ebola in Westafrika« war für jeden Geschmack etwas dabei. Ganz besonders heraus stachen auch die etwas praktischeren Einheiten wie »Labor mit begrenzten Ressourcen« und ein studentischer Workshop zu »Klimawandel und Gesundheit«. So unterschiedlich die einzelnen Themen und Vorträge auch waren, ihnen allen gemeinsam war die Tatsache, dass es nach jedem Vortrag noch so viel Diskussionsbedarf und Fragen der interessierten TeilnehmerInnen gab, dass es eigentlich kaum ein Dozierender schaffte, im vorgegebenen Zeitrahmen zu bleiben. Da musste die ein oder andere Mittagspause doch etwas kürzer ausfallen.

Um die neu gewonnenen Erfahrungen und die Motivation nach der Akademie nicht versickern zu lassen, gab es zudem viele Ideen wie man sich in Zukunft stärker in den Bereichen engagieren kann. Dabei konnten die Studierenden auch von den Erfahrungen der anderen profitieren und sich gegenseitig Inspirationen für neue Projekte und Initiativen geben.

Bei so viel Input konnte einem am Ende des Tages schonmal der Kopf rauchen, vor allem wenn die Akademie auch noch in den zwei (gefühlt) heißesten Wochen des Jahres statt findet. Zum Glück lud da der Main, der mitten durch Würzburg fließt, zu einer kleinen Abkühlung ein. Auch mit einer Nachtwächter Tour durch die Würzburger Innenstadt oder einer Weinprobe auf der Festung mit Ausblick auf die Stadt konnten die kühleren Abendstunden genossen werden. Natürlich wurde auch diese Zeit von den Teilnehmenden oft zum Weiterdiskutieren genutzt.

Nachdem der letzte Vortrag am Freitag zu »Tropischen Gifttieren« einige Studierenden zum Überwinden der eigenen Grenzen aufforderte und einige Mutige auf Tuchfühlung mit der Würgeschlange Dani gingen, wurde der letzte Abend gebührend mit einer »Tropical Party« gefeiert. Nach zwei wirklich intensiven (und heißen) Wochen konnte der Freitag Abend bei etwas milderen Temperaturen genossen werden, bevor die müde und etwas verkaterte Runde sich am Samstag Morgen noch einmal zur letzten Evaluationsrunde traf. Nachdem noch die letzten Nummern, Emailadressen und kommenden Veranstaltungstipps ausgetauscht wurden, machten sich die Studierenden mit vielen neuen Ideen und Inspirationen im Gepäck wieder auf in die jeweilige Heimat!

Wer mehr über die Sommerakademie in Würzburg oder weitere Projekte im Bereich der Globalen Gesundheit und der Tropenmedizin erfahren möchte, kann sich gerne an wenden!

/ak